Marion Bancher
Mit der Serie „Getanes“ aus dem Jahre 2024 versucht die Künstlerin an das Bild „Situation“ aus dem Jahre 2018 anzudocken. So wie hier ist es die Schau des Innenlebens der Künstlerin als Teil der künstlerischen Auseinandersetzung, Auseinandersetzung mit Farbe. Bei den 28 8*8*8cm großen Würfeln sind aber keine Wesen mehr zu entdecken wie auf dem großen vierteiligen Bild, Abstraktion, das Spiel mit Farbe ist im Vordergrund. Auch hier Tumult, und Auseinandersetzung mit sich selbst.
War es anfänglich eine Idee, die kleinen Würfel als Schneeflocken zu sehen, geriet immer und immer wieder der Frühling und die Innenschau dieser Jahreszeit ins Visier der Künstlerin. Die Würfel wurden einer Metamorphose unterzogen. Jede Farbschicht bildete den Übergang zur Nächsten. Diese Formationen an Farbe werden unterstrichen durch die Über- und Nebeneinanderlagerung der einzelnen Würfel. Die 28 Würfel werden in Einser- Zweier- Dreier- oder Vierer Formation zueinander gestellt, sie schildern eine Gemütslage, die Innenschau der Künstlerin, geben Einblick in ihr seelisches Befinden. Es ist eine innerliche Schau auf die Welt, geprägt von Unruhe, die sich wiederspiegelt. Die Künstlerin versucht einen Weg heraus zu finden, versucht ihren Frieden zu finden und setzt neue Taten. Mancherorts kann es zu viel sein was getan, doch auch die Überschreitung ist Teil ihrer Arbeit.
Die in Wien lebende und in Bozen geborene Künstlerin studierte an der Akademie der Bildenden Künste unter Obholzer und Prachensky, sie sucht in ihren Werken Ausdruck ihrer selbst, versucht ihren Halt in der Farbe, versucht Berg- und Talfahrten auszugleichen in ihrer Malerei, versucht in ihrer Malerei durch Pinselstriche der Farbe Form zu verleihen, es ist eine gestische Malerei, so wie auch bei den kleinen Würfeln. Und die Würfel haben viele Spuren geworfen, ein Tumult im Auge des Betrachters, ob gewollt oder nicht: eine Vorstellung wurde durch Absicht und Umsetzung zur Tatsache, das ist die Spiegelung eines Weges, den Marion Bancher gegangen ist, ein Tatbefund, ein „Getanes“.
Jaqueline Chanton
1977 – 1980 • Ausbildung zur Restauratorin, Bern, CH
1984 – 1987 • Schule für Gestaltung, Luzern, CH, Malerei, Bildhauerei, Prof. A. Egloff
1987 • Auslandstipendium, Landis & Gyr, Zug, CH
1987 – 1989 • Akademie der bildenden Künste in Wien, Prof. B. Gironcoli
Hans Glaser
Hans Glaser
hat an der Angewandten bei Franz Herbert und Wolfgang Baminger Malerei, Druckgrafik und Fotografie studiert.
Von 1981 – 1988 hatte er selbst einen Lehrauftrag an der Angewandten, Malerei und Druckgrafik.
Sprays auf Holz.
Dafür sucht und sammelt er gebrauchtes oder entsorgtes Holz auf Baustellen oder in Containern.
Witz, Ironie, die Kombination von vorhandenen Elementen im vorgefundenen Material mit den aufgesprayten Motiven und das handwerkliche Können machen seine Arbeit aus.
Hans ist ein rastloser produktiver Künstler.