Julius Werner Chromecek
Juli 2024

Julius Werner Chromecek

Geboren und geblieben in Wien, hat eine Foto-Lehre absolviert und bei Friedl Kubelka Fotografie studiert; dazwischen lagen Stationen im zeitgenössischen Tanz, Hirn-Forschung und Performance.

Formlose Formen – von der Lust an der Auflösung

Jedes dieser Bilder zeigt einen geometrischen Grundkörper: Kegel, Kugel, Würfel,…wenn hier Erinnerungen an den eigenen Mathematik-Unterricht auftauchen, geschieht das wohl nicht zufällig; als Motiv dienten „Geometrische Körper“ aus dem Pädagogik-Bedarf, ausgeführt in hellem Linden-Holz.
Diese prototypischen Formen hat Julius mit fotografischen Mitteln aufgelöst – sie verschwinden in Dunkelheit, Unschärfe, Dynamik.

Warum er das getan hat? 

Lust an der steten Veränderlichkeit der Dinge
Lust an der Unendlichkeit unserer Möglichkeiten
Lust an der Leichtigkeit

Zu jedem der Bilder, die analog aufgenommen und in der Dunklekammer auf Baryt-Papier vergrößert wurden, gibt es einen passenden QR-Code: dieser führt zu je einer, der jeweiligen Form entsprechenden Tondatei. Diese entstanden aus der Überlegung, wie zusätzlich zur visuellen Umsetzung noch ein audielles Erleben der Form umzusetzen wäre, dabei wurde wie folgt vorgegangen:
Allen geometrischen Körpern ist Grundfläche, Oberfläche & Volumen gemein; die Größen-Verhältnisse dieser (leicht auszurechnenden) Zahlen wurde in entsprechende musikalische Verhältnisse übersetzt, so entspricht z.B. ein Verhältnis von 1:2 genau einer Oktave. Immer ausgehend vom Grundton c entstand so eine Notenschrift für jeden Körper, mit Musik-Intervallen für Grundfläche:Oberfläche & Oberfläche:Volumen. Diese Notenschriften wurden mit Hilfe eines Sinuston-Generators aufgenommen und mit dem geloopten Geräusch unterlegt, den die kleinen Alben (am Podest) beim Umblättern verursachen.


Der/die Betrachter*in kann also nach scannen des QR-Codes die jeweilige Form als Foto(s) betrachten, in seinen Händen als Album fühlen und die Vertonung hören. Die Fotografie tritt somit aus ihrem sonst rein visuellen Käfig hervor und wird mit mehreren Sinnen zugleich aufgenommen.

Nächste Ausstellung
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Juni 2024